Vergleicht man die Anschaffungskosten für ein Wärmedämmverbundsystems (WDVS) mit denen einer vorgehängten, hinterlüfteten Fassade (VHF) scheint ersteres vermeintlich günstiger zu sein: Geringerer Materialbedarf, simplerer Systemaufbau ohne Unterkonstruktion sowie deutliche Zeitersparnis dank der schnelleren Montage geben speziell bei kostensensitiven Bauprojekten häufig den Ausschlag zur Entscheidung für eine Gebäudehülle mit einem WDVS. Doch führt der Vergleich auch zum gleichen Ergebnis, wenn die Gesamtlebensdauer der Gebäudehülle sowie alle währenddessen anfallenden Kosten mit einbezogen werden?
Ein Wärmedämmverbundsystem besteht im Wesentlichen aus Dämmstoffplatten, die direkt auf die Außenmauern eines Gebäudes geklebt oder gedübelt werden. Als mögliches Dämmmaterial kommen u.a. expandiertes Polystyrol (EPS), Holzfasern, Kork, Hanf, Schilf, Gras, Perlite, Mineralwolle, Mineralschaum sowie Polyurethan-Hartschaum infrage. Die relativ empfindliche, weiche Oberfläche der Dämmstoffplatten muss durch eine armierte mineralische Putzschicht geschützt und zusätzlich mit Fassadenfarbe versiegelt werden. Da jedoch keine Unterkonstruktion erforderlich ist, gestaltet sich der Arbeitsaufwand für den Einbau eher gering. Entsprechend günstig liegen die relativen Kosten für den Quadratmeter, je nach Dämmmaterial und Putz zwischen 100 und 150 Euro.
Bei einer vorgehängten, hinterlüfteten Trespa®-Fassade sitzt das Dämmmaterial ebenfalls direkt auf der Außenwand. Die außen sichtbare Oberfläche aus robusten und witterungsbeständigen HPL-Platten (HPL = High Pressure Laminate) liegt allerdings mit etwas Abstand davor. Der Luftspalt zwischen Dämmschicht und Fassadenbekleidung funktioniert dabei wie ein Kamin – er übernimmt die Aufgabe des Feuchtigkeitsabtransportes und stellt eine wichtige zusätzliche Isolationsschicht dar. Die dafür notwendige Unterkonstruktion – meist aus Holz oder Aluminium – erhöht allerdings die Materialkosten und erfordert zusätzlichen Arbeitsaufwand. Der Preis pro Quadratmeter hinterlüftete Fassade schlägt deshalb mit etwa 300 bis 350 Euro merklich höher zu Buche als der eines WDVS.
Gebäudefassaden sind über Jahrzehnte lang permanent Wind und Wetter ausgesetzt; der beständige Wechsel zwischen Hitze, Kälte, Nässe und Trockenheit stellt für die verbauten Materialien eine erhebliche Beanspruchung dar. Die mineralische Oberflächenbeschichtung eines Wärmedämmverbundsystems ist anfälliger für die Entstehung von Rissen und die Besiedlung mit Algen, weshalb regelmäßige Inspektionen Pflicht sind. Ebenso muss hier mit kleineren Reparaturen und Ausbesserungsarbeiten gerechnet werden – auch ein gelegentlicher Neuanstrich sollte miteingeplant werden. Räumt man einem WDVS ganz optimistisch eine Lebensdauer von 30 Jahren ein, lassen die zu erwartenden Wartungs- und Instandhaltungskosten den Kostenvorteil der Herstellung aber drastisch kleiner ausfallen.
Deutlich genügsamer in Sachen Pflege gibt sich dagegen eine VHF mit Trespa® Meteon® Fassadenplatten. Trespa® HPL besteht aus bis zu 64 Prozent aus Fasern auf Holzbasis, die mit duroplastischen Harzen unter Einwirkung von Hitze und Druck zu extrem widerstandsfähigen und formstabilen Platten gepresst wurden. Hochdruckschichtpressstoffplatten sind ausgesprochen witterungsbeständig, formstabil und UV-resistent; die leuchtenden Farben der umfangreichen Trespa® Meteon® Dekorpalette bleiben deshalb dauerhaft erhalten. Ihre vorgehängte Montage steigert zusätzlich die Widerstandskraft gegen Feuchtigkeit und Algenbefall; die zu erwartende Lebensdauer für Trespa® HPL ist mit mindestens 40 bis 50 Jahren auch erheblich länger angesetzt als die eines WDVS. Der insgesamt dreischichtige VHF-Systemaufbau aus Dämmmaterial, Luftschicht und Fassadenplatten bringt nicht nur sehr gute Schallschutzeigenschaften mit sich, der aktive Feuchtigkeitstransport weg von der Gebäudehülle nimmt auch insgesamt einen positiven Einfluss auf das Wohnklima.
Kein Zweifel, ein WDVS hat eine sehr gute Isolationswirkung. Während sommerlicher Hitzeperioden mit wochenlang anhaltendem Sonnenschein kommt es aber trotzdem zu einer Erwärmung des Dämmmaterials. Da diese Wärme immer auch verzögert ins Hausinnere abgegeben wird, kann ein WDVS beim sommerlichen Hitzeschutz in Extremfällen an Grenzen stoßen. Bei einer Trespa® VHF ist die Dämmschicht jedoch nicht direkt dem Sonnenlicht ausgesetzt, weshalb sie sich auch deutlich weniger aufheizt. Die Wärmestrahlung wird hier von den vorgehängten HPL-Fassadenplatten abgefangen, welche wiederum durch den Kamineffekt der aktiven Hinterlüftung gekühlt werden.
Zusammenfassung
Betrachtet man lediglich die reinen Erstellungskosten, ist ein WDVS tatsächlich günstiger als eine VHF. Der Preisvorteil ist niedrigeren Materialkosten, einfacheren Systemaufbauten sowie dem geringeren Arbeitsaufwand geschuldet. Der vermeintliche Kostenvorteil schmilzt jedoch komplett dahin, wenn man die jahrzehntelangen Instandhaltungskosten einer Fassade mitberücksichtigt. Hier punkten vorgehängte und hinterlüftete Trespa®-Fassaden nicht nur mit konstruktivem Feuchtigkeits- und Veralgungsschutz. Sie bieten auch noch zahlreiche weitere Vorteile wie etwa effektiveren Hitzeschutz, verbessertes Wohnklima sowie niedrigere Abbau- und Entsorgungskosten (während ein WDVS nur als Sondermüll entsorgt werden kann, lässt sich ein VHF in wiederverwertbare Einzelteile zerlegen und somit recyceln). Zusammengefasst liegen die Kosten für ein vorgehängtes Fassadensystem also nicht wesentlich über denen eines WDVS. Ganz im Gegenteil: mit jedem Nutzungsjahr zahlt sich die Investition in ein VHF-System mehr aus – und das bei einem erheblich längeren Nutzungszeitraum! Weitere Informationen zu den vorgehängten, hinterlüfteten Trespa® Fassaden mit Meteon® HPL-Fassadenplatten finden Sie unter www.trespa.com